… noch besser kann man von Seiten der Bundesregierung wohl kaum zeigen, wie wenig unseren Landwirten zugehört wurde. Und wer dieses Verhalten dann noch als „ Wertschätzung der Landwirtschaft “ bezeichnet muss sich die Frage gefallen lassen, was er auf dem Posten, den er – noch – bekleidet, zu suchen hat.
Landwirte erzeugen Lebensmittel – Mittel zum Leben !
Sie brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um die Ernährung im eigenen Land sicherzustellen.
Das allein zählt !
Auszug aus unseren Brief an Frau Michaela Kaniber vom 18.1.2020:
………… noch haben wir es selbst in der Hand, ob wir in der Zukunft als Bittsteller auf dem internationalen Lebensmittelmarkt unterwegs sein wollen. Abhängig von Wechselkursen, Währungsschwankungen, politischen Allianzen und persönlichen Vorlieben. Nicht national. International!
Im Juni 1948 begann die beispiellose Geschichte der Berlin - Blockade. Abgeschnitten von allen Land- und Wasserwegen konnte die Bevölkerung bis September 1949 nur über eine Luftbrücke ernährt und mit Konsumgütern versorgt werden. Neben Briten und US-Amerikanern flogen später auch Piloten aus Australien, Neuseeland, Kanada und Südafrika. Für 2,2 Millionen Menschen wurden knapp 2,1 Millionen to Fracht befördert. Bei momentan gut 80 Millionen Menschen in Deutschland ist das benötigte Transportvolumen einfach nachzurechnen. Nicht zuletzt müsste für dieses Rechenexempel auch geklärt werden, ob sich heute überhaupt Länder für ein derartiges Unterfangen finden würden ....
Aus diesem Szenario ergeben sich folgende Forderungen:
- Oberste Priorität muss die Sicherstellung der Versorgung mit Nahrungsmitteln aus nationaler Erzeugung haben
- identische Qualitätsstandards für importierte und im eigenen Land erzeugte Nahrungsmittel sind Pflichtprogramm und nicht die Kür
- die Abschaffung des ,, CO2 - Ablasshandels" und damit die reale Einbindung aller Beteiligten; ein großzügig geöffneter Geldbeutel hat meines Wissens keinen nennenswert positiven Einfluss auf das Weltklima; eben so wenig gibt es einen wissenschaftlichen Beweis für den sinkenden CO2- Ausstoß eines Flugzeuges bei höherem Flugpreis
- drastische Verteuerung für Ferienflieger, Transit - Urlaubsreisen und unnötigen Fahrten
- die Umlage der zurückgelegten Fahrt - und/oder Flugkilometer nicht regionaler Erzeugnisse direkt auf diese Produkte
- keine nicht nationalen BIO - Produkt
- keine staatlich verordnete BIO-Ideologie, die durch nicht vom Markt geforderte und deshalb dort auch nicht zu adäquaten Preisen umsetzbare Quoten lediglich zur Folge hat, dass all jene Betriebe, die aus Überzeugung bisher biologisch wirtschaften nicht mehr davon leben können
- keine Lebensmittelwerbung mit Sonderpreisen
Wir als privater Landhandel, zudem ein „Zwerg" neben den börsennotierten Aktiengesellschaften und Genossenschaften haben sicher keinen Hang zu politischen Großtaten.
Wenn aber das Grundverständnis für den wichtigsten Beruf auf der Erde auf dem Markt der Export - & Importeitelkeiten geopfert werden soll, wenn Lebensmittel mit Sonderangeboten verramscht werden, wenn Bio - Heidelbeeren aus Afrika im Dezember zu Tiefstpreisen angepriesen werden .... dann werden wir uns zu Wort melden. Wieder und wieder. So, wie wir uns immer wieder an friedlichen Demonstrationen und Mahnwachen beteiligen werden. Mit unserem neu gestalteten Firmentransporter. Er parkt am Wochenmarkt. Wir verteilen Flyer. Wir reden mit den Menschen. Wir bitten nicht um Verständnis. Wir fordern eigenverantwortliches Handeln. Von jedem Einzelnen. Und die Folgen der Nicht - Verantwortung müssen in Zukunft ebenso simpel wie schmerzhaft sein. . Kein Tausch „ gutes Gewissen gegen Geld ". Das ist zu einfach.
Als „Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten" sind Sie der Ernährung der Bevölkerung in erster Linie verpflichtet. Auch der schützenswerte Verbraucher will essen. Gut. Vielfältig. Reichlich. Wann immer er Hunger hat. Oder auch nur Langeweile. Und dazu muss er beitragen. Eigenverantwortlich. Aktiv. Nicht als besserwissender Couchpotatoe - Verschnitt. Und das muss eingefordert werden. Immer und immer wieder. Nicht nur von ihnen, aber auch. Sie vereinen in Ihrem Amt Verbraucher und Landwirte. Nehme Sie Beide in die Pflicht.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Brand
( GF)
Bauernmilliarde …
… Respekt vor all` jenen, die jetzt wieder auf die Straße gehen
die zeigen, dass Überzeugung nicht käuflich ist
die von dem leben wollen, was sie erzeugen
die Verantwortung ernst nehmen
die sie sogar für Andere übernehmen
weil sie verstanden haben, worum es wirklich geht ….